„Große Hölle“ wird grün
Seit 2015 sanieren wir die Altablagerung Sonderschadstoffdeponie "Große Hölle" in Zichow. Zusammen mit unserem ARGE-Partner Lobbe haben wir bis Oktober dieses Jahres ca. 75.000 to Ablagerungen geborgen und entsorgt.
Die heutige Sonderschadstoffdeponie „Große Hölle“ liegt unmittelbar an der B 166 zwischen den Ortschaften Passow und Zichow im Nordosten Brandenburgs. Sie war ursprünglich eine ca. 10 m bis 15 m Tiefe und 16.000 m² große Senke im Bereich der Uckermärkischen Pommerschen Hochfläche. Ab 1964 wurde die Sonderschadstoffdeponie für die Entsorgung ölhaltigen Bodens genutzt. Im weiteren Verlauf wurden auf ihr eine breite Palette schadstoffhaltiger Rückstände abgelagert, z.B.: chem. Stoffe, Lösungsmittel, Farben, Pflanzenschutzmittel und Reste der Erdölverarbeitung. Die Deponierung erfolgte in fester, pastöser und flüssiger Form, z.T. auch in Fässern. Durch zuströmende Niederschläge entstand ein Deponieteich mit aufschwimmender Ölschicht. Um letztere zu reduzieren und die Kapazität der Senke voll ausnutzen zu können, wurde der Deponieinhalt bis 1990 ca. siebzig mal abgebrannt.
Nach jahrelanger Planung wurde die ARGE Sanierung Zichow im Frühjahr 2015 mit der Beräumung und Renaturierung der großen Hölle beauftragt. Ursprünglich sollten knapp 50.000 to Deponat, flüssige und feste Abfälle sowie Boden und Bauschutt aus Hotspots geborgen und beseitigt werden. Die Schadstoffkonzentrationen der Abfälle lagen u.a. bei 228.000 mg/kg MKW, 95.000 mg/kg PAK, 2.600 mg/kg BTXE, 12.000 mg/kg Schwefel, 4.000 mg/kg Chlor, 15 mg/kg Quecksilber. Nach derzeitigem Kenntnisstand werden voraussichtlich 75.000 to Abfälle aus dem Eiszeitloch geborgen werden.
Aufgrund der komplexen Eigenschaften des Deponats werden die pastösen Fraktionen noch auf der Baustelle mit Asche konditioniert und transportfähig gemacht. Je nach Beschaffenheit und Schadstoffkonzentration werden die Abfälle zu den Entsorgungsanlagen der ARGE-Partner transportiert und behandelt. Nach Beräumung der Abfälle erfolgt die Renaturierung des Standortes, so das die „schwarze Hölle grün werden kann.